Akupunktur

Akupunktur, das therapeutische Setzen feinster Nadeln auf genau bestimmte Körperpunkte, ist ein Teilbereich der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), zu der auch die chinesische Kräuterheilkunde, die Ernährungsberatung, das Qigong (auch „Chigong“ [eine chinesische Bewegungs- und Meditations-Methode mit Kampfkunst-Elementen]) und so weiter gehören.

Der Grundgedanke der Akupunktur:

„Qi“, die Lebensenergie des Körpers, soll laut traditionellem chinesischem medizinischen Verständnis auf den Meridianen (Leitbahnen) im ganzen Körper zirkulieren und auf die Funktionen des Körpers regulierend wirken.

Akupunktur, Dr. med. vet. Karola Lahrmann, Heilpraktikerin, Berlin-Charlottenburg

Was passiert bei der Akupunktur?

Nach den Lehren der Chinesischen Medizin soll bei der Akupunktur der Ausgleich zwischen Yin und Yang angeregt werden, durch Stimulation von Reizpunkten auf spezifischen Reizbahnen des Körpers mittels Nadeln, Massage (Akupressur) und / oder Wärmebeigabe (Moxibustion).

Sehr feine Nadeln werden in Akupunkturpunkte gesetzt, was einen Impuls auslösen soll, so dass das Qi bewegend, kräftigend oder ableitend wirken kann. Der Patient hat dabei ein dumpfes, schweres oder elektrisierendes Gefühl (De-Qi-Empfinden).

Der „Regulationsmechanismus“ Akupunktur nutzt 361 auf den Meridianen verteilte Akupunkturpunkte.

Die Theorie aus chinesischer Sicht geht davon aus, dass Krankheiten entstehen, wenn dieser Energiefluss behindert wird. Insbesondere, wenn der Mensch negativ beeinflusst wird, beispielsweise durch

    • Hitze
    • Kälte
    • psychische Faktoren, wie
        – Stress
        – Trauer
        – Ängste

    aber auch

    • Lebensgewohnheiten wie
        – ungesunde Ernährung

    Akupunktur hat einen ganzheitlichen Ansatz, bei dem versucht wird, die Ursache Ihrer Beschwerden zu ermitteln.

    Nach westlicher Denkweise wird die Wirkung dadurch erklärt, dass eine Reizung bestimmter Körperpunkte wiederum eine regulatorische Wirkung auf die Körper-Funktion haben könnte, oder dass zum Beispiel eine vermehrte Freisetzung von Endorphinen (= endogene [vom Körper selbst produzierte] Morphine) im Bereich des Mittelhirns gegen Schmerzen wirken könnte.

    Eine Sitzung dauert circa 20 – 30 Minuten und erfolgt in entspannter Liegeposition.
     

    Coaching Karola Lahrmann, Berlin, Praxisraum Akupunktur-Praxis Dr. med. vet. Karola Lahrmann

     

    Ich verwende Akupunktur in meiner Praxis unter anderem bei

    • Kinderwunsch

    sowie bei folgenden Erkrankungen:

    • Zur Schmerztherapie: zum Beispiel gegen
      1. Kopfschmerzen,
        Migräne,
        Rücken- und Gelenkschmerzen,
        Fersensporn,
        bei chronischen Schmerzen.
    • Gynäkologische Erkrankungen: zum Beispiel
      1. Menstruationsbeschwerden,
        Zyklusunregelmäßigkeiten,
        hormonell bedingte Brusterkrankung (Mastopathie),
        Wechseljahresbeschwerden,
        Gebärmutterschleimhaut-Verschleppung (Endometriose).
    • Magen-Darm-Erkrankungen (Magenschleimhautentzündung [Gastritis], Verstopfung, Durchfall),
    • Atemwegserkrankungen (Entzündung der Nasenschleimhaut [Rhinitis], Atemwegsentzündung [Bronchitis]), Erkältungen,
    • Infektanfälligkeit,
    • Hauterkrankungen,
    • Schilddrüsenerkrankungen,
    • Schlafstörungen,
    • Allergien (chronische Atemwegserkrankung [Asthma], Heuschnupfen),
    • Erschöpfungssyndrom

    In der Schmerztherapie wird Akupunktur auch von Ärzten angewendet und von Krankenkassen bezahlt.

    Mögliche Nebenwirkungen:

    Bluterguss (Hämatom) an der Einstichstelle, Entzündungen (bei Dauernadeln), kleinste Blutungen, Schwindel, Taubheitsgefühl, Granulome (entzündungsbedingtes, neues, knötchenartiges Gewebe aus bestimmten Zellen) bei silikonisierten Nadeln.
     

      Keine Anwendung der Akupunktur bei starken Gerinnungsstörungen, schwerer psychischer Erkrankung und unklaren Befunden, die ärztlich abgeklärt werden sollten!
     

    Die westliche evidenzbasierte Medizin, landläufig Schulmedizin genannt, hat die Akupunktur bisher nicht in ihren Behandlungskanon aufgenommen. Das liegt aber vor allem daran, dass die Vorstellungen zur Entwicklung von Krankheitsbildern so sehr voneinander abweichen. Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) hat als supranationale Behörde dagegen die klassische TCM Akupunktur mit zahlreichen Anwendungsgebieten anerkannt. Diese Anerkennung bezieht sich allerdings nicht auf die anderen hier genannten Akupunkturvarianten, respektive andere Methoden der TCM, das ist von der WHO nicht untersucht worden. Hier muss man also sagen, dass für diese Methoden keine wissenschaftlich gesicherten Erkenntnisse zur Wirkung und Wirksamkeit vorliegen.

     

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    Moxibustion

    Ein ebenfalls uraltes Verfahren aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) ist die Wärmeenergie-Behandlung (Moxibustion). Es handelt sich hierbei um eine naturheilkundliche Therapie, für die es bis heute – trotz ihrer jahrhundertelangen Bekanntheit und Anwendung – bezüglich der Wirkung und Wirksamkeit noch keine belastbaren wissenschaftlichen Studien gibt.

    Moxibustion leitet sich vom japanischen Wort „Mogusa“ ab, übersetzt „brennendes Kraut“. In diesem Fall handelt es sich um getrocknete Beifußblätter, eine Zusammensetzung aus ätherischen Ölen, Thujaöl, Cholin, Tannin, Harzen und Cineol, die sanft (das heißt hier: ohne Hautverletzungen) über den gewünschten Akupunkturpunkten verglimmen.

    Dadurch werden Reaktionszonen des Körpers erwärmt und die Selbstheilungskräfte sollen mobilisiert werden. Die Haupt-Behandlungspunkte liegen auf definierten Energiebahnen (sogenannten Meridianen), die über den ganzen Körper verteilt sind. Darin fließt, nach chinesischer Lehre, die körpereigene Energie, das „Qi“. Werden diese Punkte durch Wärme gereizt, soll dies Störungen im Energiefluss auflösen und den Qi-Fluss wieder ermöglichen. Nach der TCM-Theorie soll ein gestörter Energiefluss zu gesundheitlichen Beschwerden führen.

    Moxibustion, Dr. med. vet. Karola Lahrmann, Heilpraktikerin, Berlin-Charlottenburg

    Die Methode soll:

    • eine bessere Gewebedurchblutung fördern,
    • den Stoffwechsel aktivieren,
    • die Bildung von weißen und roten Blutkörperchen und Antikörpern anregen und damit
    • Impulse für die Selbstheilungskräfte geben können.

    „Moxen“, wie man Moxibustion umgangssprachlich nennt, ist leicht durchführbar und nebenwirkungsfrei, aber wissenschaftlich nicht abgesichert.

    Bei der von mir verwendeten indirekten Moxibustion hat das verglimmende Moxa keinen direkten Hautkontakt. Das Hautareal wird mehrmals so lange erwärmt, bis der Patient die Hitze spürt und die Haut sich rötet. Nach der Anwendung sollte der Patient sich ausruhen.

    Zur Anwendung können folgende Moxibustions-Formen kommen:

    Moxakegel: Ich verwende raucharme fertige Moxakegel, die auf einer Papierscheibe befestigt sind, um den Patienten nicht zu verbrennen. Der Patient wird mehrmals hintereinander erwärmt, immer so lange, bis er die Hitze spürt und schließlich die Haut gerötet ist.

    Moxastangen: Diese befinden sich in einem Behältnis (Tigerwärmer) und werden jeweils in kurzem Abstand zur Haut gehalten, bis sich Hitzeempfinden beziehungsweise Rötung zeigen.

    Moxanadeln: Bei dieser Kombination von Akupunktur und Moxibustion wird das Moxa auf Akupunkturnadeln befestigt und angezündet.

    Moxa-Pflaster: Hier erzeugt eine Heilkräuterschicht auf der Klebeseite des Pflasters die Wärmereaktion. Bis zu 12 Stunden bleibt das Pflaster auf dem Akupunkturpunkt.

    Eine Sitzung dauert 15 – 30 Minuten, Anwendung: 2 – 5 mal die Woche. Bei akuten Beschwerden sind etwa 10 Behandlungen, bei chronischen Beschwerden auch mehr Behandlungszyklen notwendig.

    Anwendungsgebiete

    Bei Patienten mit:

    • Kältegefühl,
    • niedrigem Blutdruck,
    • chronischen Atemwegserkrankungen (zum Beispiel chronischer Atemwegsentzündung [Bronchitis], Asthma [chronische Atemwegserkrankung]),
    • Durchblutungsstörungen,
    • Magen-Darm-Erkrankungen,
    • Reizdarm-Syndrom,
    • Rückenschmerzen,
    • Erkrankungen des Sehnenapparates,
    • Abwehrschwäche.
      Nicht angewendet werden sollte Moxibustion bei:
    • Hitzegefühl,
    • Fieber,
    • akuten Infekten und
    • Entzündungen,
    • Bluthochdruck,
    • Blutungen,
    • Menstruationsblutungen,
    • Nervosität,
    • innerer Unruhe,
    • Schlaflosigkeit,
    • Hauterkrankungen.

    Die Anwendung wird nicht im Gesicht, im Bereich von Schleimhäuten, behaarten Körperstellen und der Beugeseite der Gelenke durchgeführt.

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